Über

Izabella
1970-1988

Katowice & Solidarność

1970 kam ich in Katowice in einer  Bergarbeiterfamilie zur Welt. Das sozialistische Polen der 70 und 80-er Jahre war von Unruhen gezeichnet. Neben Erinnerungen an Schule und Spielen sind Mangel, Essenskarten, Streiks, Kriegszustand und Polizeistunden Bilder, die meine Kindheit geprägt haben. Zuflucht habe ich im Zusammenhalt der Familie und Freunde, also in der Solidarität und Verbindung gefunden. Und in meinen Träumen und Büchern – ich wollte alles verstehen und viel lernen. Und die Welt verbessern😊

 

1988-1991

Flucht & Individuum

1988 sind wir – ein Jahr vor der Wende – geflohen, nicht wissend ob wir jemals zurück in unsere Heimat kommen werden. In Deutschland haben neue Herausforderungen auf mich gewartet. Die Sprache konnte ich nicht, auch die Kultur war mir fremd. Ich musste mich behaupten, ich kannte bisher nur den sozialistischem Grundsatz „wir sind alle gleich“ (das Individuum zählt nicht) und jetzt ging es plötzlich um meine eigene Meinung und das Individuum stand im Mittelpunkt. Trotz der vielen Herausforderungen habe ich nach zwei Jahren das Abitur in einem deutschen Gymnasium geschafft. Dabei haben mich meine wundervollen Lehrer sehr unterstützt und mir geholfen, an mich und meine Qualitäten zu glauben. Noch heute bin ich ihnen dafür zu tiefst dankbar. Menschen in schwierigen Situationen zu unterstützen und zu begleiten, sollte auch für mich bald ein zentrales Thema werden.

1991-1998

Jura & Integration

Zum Jurastudium kam ich eher zufällig. Doch dann hat mich diese neue Welt sehr fasziniert: Ich habe gelernt Deutsch zu denken, zu verstehen wie man Dinge regeln und faire Lösungen finden kann, die Perspektive zu wechseln und die gleiche Situation von zwei Seiten zu betrachten. Mein Sinn für Gerechtigkeit hat sich in diesen Jahren klar formiert. Nach schnellen 8 Semestern habe ich das Studium erfolgreich abgeschlossen und mein Referendariat mit dem Schwerpunkt auf internationale Wirtschaftsbeziehungen absolviert. Vor allem die zwischen Polen und Deutschland. Mein Polen so wie ich es kannte, war allerdings inzwischen verschwunden. Das System hatte sich stark verändert und somit auch die Menschen. Materialismus statt Gemeinschaft, Status statt Menschlichkeit. War das der Preis der Freiheit?

1998–2001

Anwaltspraxis & Meditierende Juristen

Die ersten Jahre als selbständige Anwältin mit eigener Kanzlei und den Schwerpunkten deutsch-polnische Wirtschaftsbeziehungen, Familien- und Erbrecht. Doch die konfrontative Anwaltstätigkeit hat mich nach Alternativen suchen lassen. Und was heute meine Leidenschaft ist, hat mit einem lustigen Missverständnis begonnen: Ich las in einer Anzeige über die Weiterbildung „Meditation für Juristen“ und war neugierig. Meditierende Juristen? Als ich dann vor Ort verstanden hatte, dass es nicht um die Meditation, sondern um Mediation ging, hatte ich schon Feuer gefangen. Ich war fasziniert davon, die Kommunikation von der Metaebene zu betrachten, sie zu reflektieren und eine neue Art der Konfliktlösung zu erleben: „Win-win“ war das Zauberwort – Kooperation statt Konfrontation.

2001-2004

Neues Leben in Berlin & Vakant Filmpool


Der Liebe wegen zog ich nach Berlin und tauchte in ein neues Feld der Filmproduktion ein. Vertragsgestaltung, Stoffentwicklung, Treatments, Filmförderung – die kreative Welt des Films war eine willkommene Abwechslung in meinem juristischen Alltag und hat meinen Kompetenzbereich sehr erweitert. Mit meinem polnischen Partner gründeten wir die Produktionsfirma „Vacant Filmpool“ zur Förderung deutsch-polnischer Kooperationen im Filmbereich.

2004-2007

Familiengründung & Mutterzeit


Als meine erste Tochter Milena zur Welt kam, blieb meine Welt erstmal stehen. Mein Anwaltsberuf und die Filmproduktion traten in den Hintergrund, das Muttersein und unser Familienleben füllten mich vollkommen aus. Ich kam das erste Mal seit der Ankunft in Deutschland zur Ruhe, stellte mir neue Fragen und gewann neue Perspektiven. Auch viele Zweifel gehörten dazu, wie ich das Familien- und Berufsleben verbinden kann und ob ich als Anwältin und Filmproduzentin in Zukunft noch glücklich werden kann. Als meine zweite Tochter Paulina zur Welt kam wusste ich, dass nach 3 Jahren Mutterzeit eine neue berufliche Ausrichtung ansteht.

2007-2008

Kommunikationstraining & Ankommen

In meiner Ausbildung zur Kommunikationstrainerin habe ich meine Mediationskompetenzen und mein Interesse an Kommunikation und Kooperation auf ein neues professionelles Niveau gehoben. Kommunikationskompetenzen zu lehren wurde eine neue Leidenschaft. Jeder lebt auf seiner eigenen Insel, in seiner eigenen Welt, die Menschen verstehen sich nicht per se – sondern sind oft in der Komplexität ihrer eigenen Wahrnehmung verstrickt. Hier die Verbindung herzustellen, achtsam zu über-setzen und so die Brücken zwischen Menschen zu bauen wurde zu meiner neuen Berufung. Ich bin angekommen.

Seit 2009

Raum für Kommunikation & Co-Working

Mit zwei wunderbaren Trainerinnen und Kolleginnen gründete ich im Herzen von Berlin unseren „Raum für Kommunikation“, wo wir seitdem Seminare, Workhshops, Beratungen, Mediationen, Moderationen, Coachings anbieten und so Wachstums-, Entwicklungsprozesse und Begegnungen und auch uns gegenseitig begleiten.

Seit 2010

Beruf & Berufung


2010 habe ich am Berliner Institut für Management zum ersten Mal die Ausbildung für Mediation geleitet. Seit inzwischen fast einem Jahrzehnt begleite ich kontinuierlich Menschen als Ausbilderin für Mediation und verbinde so meinen Beruf und meine Begeisterung für Wachstum, Weiterentwicklung und Kooperation auf eine zutiefst erfüllende Art und Weise. Ich leite auch Seminare zur Entwicklung von professionellen Kommunikations-, Führungs-, Konfliktmanagement- und Trainerkompetenzen. Das Feedback der Teilnehmer berührt mich immer wieder: sie entwickeln eine neue zufriedenstellende berufliche Perspektive, empfinden die Ausbildung oft als tief transformativ, ihr Blick auf die Welt verändert sich, sie lernen sich selbst zu reflektieren und entwickeln eine neue Bewusstheit in der Haltung, Kommunikation und Vermittlung in Konflikten.

Seit 2014

Die Reise nach Innen & Bewusstseinsarbeit

Das Erforschen der inneren Räume hat mich immer mehr fasziniert. Auf der Suche nach Antworten für meine immer tiefer gehenden Lebensfragen bin ich der spirituellen Lehrerin Mari Nil begegnet. Bei ihr durfte erfahren, dass Mitgefühl und Liebe die heilenden Frequenzen für alle Menschen und die Erde sind, und so die Transformation auf einer ganz neuen Ebene erleben. Durch die Mediationspraxis und Bewusstseinsarbeit entdeckte ich diese neue Dimension der Ganzheitlichkeit und Verbindung zu meiner inneren Weisheit und Intuition, es gab meinem Leben eine neue Ausrichtung.

Seit 2016

Systemischer Coach & Coach für The Work

2016 habe ich bei Marcel Hübenthal in der Coaching Akademie Berlin die Ausbildung zum systemischen Personal- & Business-Coach absolviert. Als systemischer Coach verbinde ich alle meinen bisherigen Bereiche und Kompetenzen miteinander und begleite Menschen im privaten und im beruflichen Kontext dabei, aus der Verbindung mit ihren Ressourcen heraus ihre eigenen Lösungen zu entwickeln und Selbstwirksamkeit zu erfahren. Parallel dazu habe ich als Coach für The Work nach Byron Katie gelernt, meine Klienten dabei zu begleiten, ihre limitierenden Glaubensätze zu hinterfragen und aufzulösen und so ihre Lösungsstrategien aus der inneren Freiheit heraus zu entwickeln.

2017

Meditation & Mediation

Ein weiterer Schritt war die Verbindung meiner Meditations- und Mediationspraxis in der Ausbildung „Meditate & Mediate“ beim Mitbegründer von „Harvard’s Program on Negotiation“, William Ury und dem spirituellen Lehrer, System-Denker und Gründer der Academy of Inner Science Thomas Hübl. Dort habe ich neue Erkenntnisse gewonnen, wie die Macht der kollektiven Intelligenz genutzt werden kann, um Konflikte zu transformieren und Veränderungen zu initiieren sowie einen neuen Ansatz zur gemeinsamen Schaffung von Frieden entdeckt – wie können wir als Gemeinschaft zusammenkommen, um Konflikte, Spannungen und Polarisierungen in der Welt zu überwinden.

2019

Buchpublikation & Mediationsausbildung

Gemeinsam mit meiner Freundin und Co-Autorin, der Mediatorin Dr. Isabell Lütkehaus, verfasste ich das erste Handbuch für die Praxis und Ausbildung der Mediation nach den Vorgaben des Mediationsgesetzes und der Zertifizierungsverordnung – „Basiswissen Mediation“, erschienen im Metzner Verlag. Anschließend entwickelte ich das Konzept für eine systemische Mediationsausbildung, die diesen gesetzlichen Vorgaben entspricht und gleichzeitig das systemische Denken in die Konfliktvermittlung integriert, voraussichtlicher Start der Ausbildung ist für den Anfang 2020 geplant.

Jetzt

3 Tiere, 2 Kinder, 1 Mann & Ich